Die Lenkergriffe eines Mountainbikes sind ein grundlegendes Bauteil, das oft übersehen wird. Dennoch beeinflussen ihr Design, Material und ihre Passform direkt den Komfort des Fahrers, die Kontrolle über den Lenker und die Vorbeugung von Verletzungen. Sowohl bei Hardtail-Mountainbikes, bei denen die Stöße des Geländes stärker auf die Hände übertragen werden, als auch bei vollgefederten Mountainbikes, bei denen die Stoßdämpfung größer ist, kann die Wahl der richtigen Griffe einen großen Unterschied im Fahrerlebnis machen..
Um einen guten Halt und Komfort zu gewährleisten, sollten die Griffe in einwandfreiem Zustand sein, die richtige Größe und Dicke haben und den nötigen Halt bieten. Auf dem Markt gibt es zwei Haupttypen je nach Montagesystem: Lock-On-Griffe, die einen sicheren Sitz bieten, und solche ohne Verschluss, die meist leichter und weicher im Griff sind. Es gibt auch ergonomische Modelle, die speziell entwickelt wurden, um die Ermüdung der Hände zu verringern, was besonders auf langen Strecken oder anspruchsvollem Gelände nützlich ist.
Außerdem können Griffe aus verschiedenen Materialien hergestellt sein, die jeweils darauf ausgelegt sind, die Stoßdämpfung, den Halt oder das Gewicht zu verbessern, sodass Radfahrer die für ihren Fahrstil am besten geeignete Option finden können, egal ob bei Hardtail- oder vollgefederten Mountainbikes.
Grifftypen nach Material

Um diesen Leitfaden über Mountainbike-Griffe zu beginnen, analysieren wir die am häufigsten verwendeten Materialien für Griffe und erklären ihre Vor- und Nachteile.
Gummi
Bietet besseren Halt und Festigkeit, aber auch mehr Gewicht. Es gibt Erhebungen, um die Haftung der Handfläche zu gewährleisten und ein Verrutschen zu vermeiden.
- Vorteile: Bessere Befestigung am Lenker und Halt für die Hände. Langlebigkeit.
- Nachteile: Mehr Gewicht und weniger Komfort.
Schaumstoff
Neopren- oder Foam-Schaum wird verwendet, um glatte Griffe oder solche mit sehr wenig Profil zu fertigen. Der Vorteil dieses Materials ist das geringe Gewicht und der Komfort beim Greifen des Lenkers. Allerdings verschleißt dieses Material schneller als Gummi und wird leichter schmutzig.
- Vorteile: Leichtigkeit und Komfort.
- Nachteile: Geringere Widerstandsfähigkeit.
Silikon
Man könnte sagen, dass es sich um einen Hybrid zwischen Gummi- und Schaumstoffgriffen handelt. Sie bieten besseren Halt, da das Material weniger porös ist als Schaumstoff, sind leicht und stoßen Schmutz besser ab. Was die Preise betrifft, so sind Schaumstoff und Silikon sehr ähnlich, wobei letztere in der Regel etwas teurer sind.
- Vorteile: Leichtigkeit und Halt.
- Nachteile: Höherer Preis.
Arten von Griffen nach ihrer Form
Nachdem die wichtigsten Materialien für die Herstellung von Griffen beschrieben wurden, können sie je nach Befestigungsart am Lenker oder Form klassifiziert werden:
Geschlossene Griffe oder Lock-on
Sie bestehen aus dem eigentlichen Griffteil und einer oder zwei Klemmen mit einer Schraube (meistens Inbus) an den Enden. Sobald sie am Lenker festgezogen sind, bleibt der Griff fest und kann sich nicht mehr bewegen. Allerdings bringen sie etwas mehr Gewicht mit sich, obwohl ihre Montage und Demontage viel einfacher ist als bei den herkömmlichen, die aufgesteckt werden.
Herkömmliche Griffe
Sie werden durch Aufstecken am Lenker montiert. Es ist weder notwendig noch empfehlenswert, Kleber oder andere Haftmittel zu verwenden, da ihre Entfernung sonst sehr schwierig wird. In der Regel bestehen diese Griffe aus Schaumstoff oder Silikon, es gibt aber auch Gummigriffe, die durch Aufstecken befestigt werden.
Ergonomische Griffe
Ergonomische Griffe richten sich hauptsächlich nach der Form. Während die herkömmlichen meist rund oder mit kleinen Erhebungen versehen sind, sind die ergonomischen spezielle Griffe mit flachen und gebogenen Abschnitten, die einen besseren Halt und mehr Komfort für die Hände bieten. Sie sind für Biker bei Marathon- oder Radtouren zu empfehlen, die lange Fahrten mögen. Sie verzögern die Ermüdung von Händen und Handgelenken und sind aus Gummi gefertigt.
Welche Griffe soll ich für mein Fahrrad wählen?
Nachdem die wichtigsten Materialien und ihre Eigenschaften sowie die auf dem Markt erhältlichen Arten von Mountainbike-Griffen beschrieben wurden, ist es an der Zeit, dich beim zukünftigen Kauf zu beraten. Dafür solltest du drei Hauptaspekte berücksichtigen, um deine Wahl zu erleichtern:
Das Material
Wenn du einen Standardgriff suchst, der nicht viel wiegt und Komfort sowie eine bessere Vibrationsdämpfung bietet, solltest du dich für einen aus Schaumstoff entscheiden. Wenn du etwas mehr Grip brauchst, aber nicht auf Komfort oder Leichtigkeit verzichten möchtest, solltest du auf Silikongriffe achten. Und wenn du Halt und Festigkeit möchtest, sollten auf jeden Fall Gummigriffe deine Wahl sein.
Die Dicke
Die Dicke ist ein Aspekt, den nicht jeder bei der Wahl von Griffen berücksichtigt. Sie ist jedoch sehr wichtig für die Ergonomie und den Halt der Hand am Lenker. Es gibt bestimmte Modelle, die in zwei oder drei verschiedenen Dicken angeboten werden. Ein dickerer Griff ist besser für große Hände geeignet, während ein dünnerer besser zu kleineren oder schmaleren Händen passt. Ab dann spielen die persönlichen Vorlieben eine Rolle: eine größere Dicke für mehr Vibrationsdämpfung, ein dünnerer für besseren Halt und mehr Kontrolle usw.
Die Disziplin, die du fährst
Schließlich muss man die Art des Mountainbike-Fahrens berücksichtigen, die man ausübt, da bestimmte Griffe besser an die verschiedenen Mountainbike-Disziplinen angepasst sind als andere. Für reines XC (kurze und explosive Strecken) ist ein Silikongriff ideal, beim XC-Marathon sorgen Schaumstoff- oder ergonomische Griffe für zusätzlichen Komfort. Während bei extremeren Disziplinen wie trail oder Enduro Gummigriffe von den Fahrern bevorzugt werden – und wenn sie Lock-on sind, umso besser.
Wartung: Befestigung, Entfernung und Reinigung

Das Installieren und Entfernen eines Griffs kann entweder die einfachste oder die komplizierteste Aufgabe der Welt sein, je nachdem, ob du die Empfehlungen des Herstellers befolgt hast oder dich entschieden hast, es auf eigene Faust zu versuchen. Wenn du beispielsweise Klebstoff verwendet hast, um die Griffe am Lenker zu befestigen, wirst du wahrscheinlich viel Zeit benötigen, um sie zu entfernen, da du Lösungsmittel einspritzen oder den Griff gründlich befeuchten musst, um ihn abzubekommen. Deshalb ist es am besten, sie ganz ohne Klebstoff zu befestigen. Der Griff ist speziell dafür entworfen, durch Druck am Lenker zu halten. Wenn du zusätzliche Festigkeit möchtest, kannst du das Innere leicht mit medizinischem Alkohol anfeuchten, ebenso wie beim Entfernen, indem du ihn mit einer Spritze einspritzst. Bei Griffen mit Verschluss ist die Montage und Demontage sehr einfach; du brauchst lediglich einen passenden Schlüssel, um die Schraube festzuziehen oder zu lösen, und der Griff lässt sich schnell entfernen. Was die Reinigung betrifft, ist es sehr wichtig, nach jeder Fahrt eine Grundreinigung und einmal im Monat eine gründliche Reinigung durchzuführen. An den Griffen haften oft viel Staub, Schmutz und Schweiß (wenn du keine Handschuhe benutzt), was den Halt und den Komfort beeinträchtigt. Für eine gründliche Reinigung empfehlen wir, die Griffe abzunehmen und sowohl außen als auch innen mit Seife oder einem fettlösenden Produkt zu reinigen.