Der Kauf der besten Reifen für dein Mountainbike bringt einige Fragen mit sich, die du kennen solltest. Welche Reifen passen am besten zu meinem Mountainbike? Welche Größe sollte ich wählen? Welche sind am widerstandsfähigsten? Und welche am leichtesten? Egal, ob es sich um ein Fully-Mountainbike oder ein Hardtail-Mountainbike handelt, um diese Fragen zu beantworten, bieten wir dir diesen praktischen Einkaufsratgeber an.
MTB-Reifen: Schlüsselbegriffe
Welche Aspekte beeinflussen die Leistung von Reifen für dein Mountainbike?
Maße (Durchmesser und Breite)
Getrennt durch ein x stehen auf der Flanke oder Seite der Reifen die Zahlen, die dem Durchmesser und der Breite (oder Volumen) der Reifen entsprechen, ausgedrückt in Zoll (27,5x2.25", 29x2.20" usw.). Der Durchmesser muss mit dem des Rads oder der Felge übereinstimmen. Was die Breite betrifft, solltest du sie je nach Maximum, das dein Rad zulässt, der von dir gefahrenen Disziplin, der Art der Strecke oder deinem Fahrstil wählen.
Der Durchmesser und die Breite sind zwei Werte, die an der Seite des Reifens eingeprägt sind.
Welche sind die gängigsten Maße je nach MTB-Disziplin?
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XC/Marathon. Die Fahrräder dieser Cross Country-Disziplin sind Hardtails oder mit einer 100-mm-Federgabel ausgestattet, wobei sich die 120-mm-Variante immer mehr durchsetzt. Es handelt sich um einfache Strecken mit wenig Höhenunterschied oder kurze, explosive Abschnitte. Übliche Reifengrößen: von 2" bis 2.30".
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Trail/All Mountain. Das ist das Terrain von Semi-Hardtails oder Fullys mit Federwegen von 120 bis 150 mm, ausgelegt für technischere Strecken mit mehr Höhenunterschied und unebenem Gelände. Übliche Reifengrößen bei trail oder All Mountain: von 2.30" bis 2.40".
- Enduro/Downhill. Hier sind Fullys mit langem Federweg (mehr als 150 mm) Standard, um sehr technische Strecken mit zahlreichen Abfahrten und Hindernissen zu meistern. Übliche Reifengrößen bei Enduro oder Downhill: von 2.40" bis 2.60".
Lauffläche (Stollen)
Das ist die äußere Schicht des Reifens, die Kontakt mit dem Untergrund hat. Sie wird aus Gummi und anderen Chemikalien hergestellt und hat Erhebungen oder Stollen, die für Grip und Stabilität sorgen. Je größer und weiter auseinander sie sind, desto mehr Haftung und bessere Fähigkeit, Sand oder Schlamm abzuleiten. Im Gegenzug ist das Vorankommen und das Erreichen von Geschwindigkeit schwieriger.
Karkasse (TPI)
Auch die Art der Karkasse des Reifens ist wichtig. Sie ist das innere Gerüst. Sie besteht aus einem Geflecht aus Nylonfäden die das Gewicht und den Pannenschutz bestimmt. Um zu wissen, ob eine Karkasse leichter oder weniger leicht, oder widerstandsfähiger gegen Durchstiche und Verschleiß ist, genügt es, ihren TPI zu kennen. Es handelt sich um einen Zahlenwert, den du an der Seitenwand des Reifens ablesen kannst. Er bezieht sich auf die Dichte der Karkasse, ausgedrückt in Fäden pro Quadratzoll (Threads Per Inch). Die Interpretation ist einfach: Je höher der TPI, desto mehr Nylonfäden enthält die Karkasse und desto weniger Gummi. Daher ist der Reifen leichter, aber auch weniger gegen Durchstiche geschützt. Ein niedrigerer TPI bedeutet hingegen mehr Gummi und Schutz, aber auch mehr Gewicht. Derzeit bewegen sich die TPI-Werte von Mountainbike-Reifen ungefähr zwischen 30 (sehr widerstandsfähig, für Enduro oder DH) und 120 (Cross Country).
Tubeless Ready
Die Tubeless Ready-Reifen sind solche, die ohne innere Luftkammer verwendet werden können. Heute ist dieses Format im MTB-Bereich am weitesten verbreitet. Wenn du Reifen wechseln musst und es noch nie ausprobiert hast, empfehlen wir es dir aufgrund ihres hervorragenden Pannenschutzes und geringeren Gewichts. Du kannst sie an der Kennzeichnung TR an der Seitenwand oder im Produktdatenblatt erkennen.
Weitere Faktoren bei der Auswahl neuer Reifen
Neben dem oben Gesagten gibt es noch weitere Faktoren, die unsere Kaufentscheidung beeinflussen können. Möchtest du einige davon kennenlernen?
Mischungen
Innerhalb jeder Marke und auch jedes Reifenmodells gibt es verschiedene Versionen in Abhängigkeit von der verwendeten Mischung für die Lauffläche (Gummi plus weitere Stoffe und Chemikalien). Es gibt Reifen mit demselben Profil, die jedoch unterschiedliche Mischungen besitzen, um eine Eigenschaft gegenüber einer anderen zu verstärken: Rollwiderstand, Flexibilität oder Haftung... Dasselbe Reifenmodell kann je nach Mischung unterschiedliche Versionen haben: mehr oder weniger laufruhig, widerstandsfähig usw. Bei großen Marken wie Maxxis oder Schwalbe kann dasselbe Reifenmodell verschiedene Mischungen anbieten. Diese werden durch Zahlen, konkrete Namen (wie bei Maxxis mit den einfachen, doppelten oder dreifachen), oder sogar Farben (zum Beispiel Schwalbe und ihre roten Addix für schnellen Untergrund, blaue für Mischgelände oder orange für ruppiges Gelände) gekennzeichnet.
Art des Wulsts
Dies ist ein Merkmal, das nebensächlich erscheinen mag, aber sehr nützlich ist. Der Wulst verleiht dem unteren Rand oder der Ferse Steifigkeit und ist entscheidend für die Verbindung zwischen Reifen und Felge. Es gibt zwei Haupttypen von Wülsten:
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Starre: Dies sind die üblichen Stahlwülste der konventionelleren und günstigeren Reifen. Mit ihnen ist die Montage am Rad sowie der Transport etwas komplizierter. Außerdem sind sie schwerer als die faltbaren. Bei Modellen für Trail oder Enduro werden sie für einen festeren Sitz auf der Felge verwendet.
- Flexible oder faltbare: Der innere Wulst besteht in der Regel aus Kevlar. Das macht den Reifen faltbar, leichter, einfach zu transportieren und zu montieren. Er wird in Wettkampfreifen oder höherwertigen Modellen eingesetzt.
Jedes technische Datenblatt eines Reifens enthält Informationen über den Wulsttyp. Außerdem ist er am Reifen selbst leicht zu erkennen. Wenn es sehr schwer ist, die Ferse zu biegen, ist sie starr.
Schutz und Verstärkungen
Jede Marke fügt ihren Reifen verschiedene Verstärkungen an den Seitenwänden oder an der Karkasse hinzu. Das Ziel ist es, dem Reifen mehr Schutz und Haltbarkeit zu verleihen. Zum Beispiel: Wenn du auf trockenem oder steinigem Gelände fährst, benötigst du vielleicht Reifen mit speziellem Seitenschutz und an der Wulst, um Schnitte und Reifenpannen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang sticht die EXO-Technologie von Maxxis hervor. Die EXO+-Karkasse verfügt über eine flexible Verstärkung an den Seiten und einen Butyleinsatz (synthetischer Gummi) an der Wulst, um die Felge vor Stößen, Schnitten und Pannen zu schützen. Ebenfalls erwähnenswert ist die Marke Michelin und ihr Karkassenschutz Cross Shield 2. Diese basiert auf einer hochdichten Faserlage und bietet zusätzlichen Schutz gegen Quetschungen.
Häufige Fragen zu Mountainbike-Reifen
Im Folgenden einige Fragen, die häufig beim Kauf neuer Mountainbike-Reifen auftreten.
Ich bin Mountainbike-Anfänger, welche Reifen soll ich wählen?
Empfehlenswert ist es, sich für einen herkömmlichen Allround-Reifen zu entscheiden, der vor allem Sicherheit garantiert. Was das Profil betrifft, ist es ideal, Reifen mit mittel- bis hochprofiligen Stollen zu wählen, die guten Grip bieten, ohne das Fahrrad zu sehr zu belasten. Eine Standardbreite von 2,20" oder 2,25" wäre eine gute Wahl.
Was kann ich tun, um mehr Grip zu bekommen?
Wenn dein Reifen häufig auf technischen Abschnitten oder beim Bergauffahren rutscht, ist die erste Empfehlung, den Reifendruck leicht zu senken (zwischen 0,1 und 0,3 bar pro Reifen). Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche mit dem Boden und die Stollen greifen besser.
Senke den Reifendruck leicht ab und du bekommst mehr Grip.
Falls du auf ein neues Modell wechseln möchtest, wähle eine größere Breite (ab 2,3" ist der Grip bereits deutlich besser) sowie ein mittel- bis hochprofiliges Stollenprofil mit Abstand zwischen den Stollen.
Auf welchen Druck sollte ich sie aufpumpen?
Der ideale Druck hängt von mehreren Faktoren ab: der Reifengröße, dem Gewicht des Fahrrads, dem Fahrer, der Strecke, dem Zustand des Untergrunds und der Position des Reifens (es ist ratsam, den Vorderreifen weniger aufzupumpen als den Hinterreifen, um so mehr Traktion zu erzielen). Jeder Reifen hat einen empfohlenen Druckbereich, den du an der Seitenwand oder im technischen Datenblatt findest. Aber das ist nur ein Richtwert, den du an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Es gibt keinen standardmäßigen Idealwert.
Wie kann ich Gewicht bei den Reifen sparen?
Wenn du das Gewicht deines Fahrrads kostengünstig anpassen möchtest, kann ein Reifenwechsel eine gute Idee sein. Die Verringerung der Breite ist eine schnelle und effektive Lösung. Aber wenn du keinen Grip oder Stabilität verlieren möchtest, empfehlen wir dir, tubeless ready Reifen zu montieren. . Der Verzicht auf Luftkammern kann eine Ersparnis von bis zu 300 Gramm bedeuten. Außerdem wirst du dir dank des Schutzes durch die Dichtflüssigkeit im Inneren keine Gedanken mehr über Reifenpannen machen müssen.
Wie lange halten MTB-Reifen?
👉 Empfohlen: Wie oft sollte man die Fahrradreifen wechseln?
Es gibt keine eindeutige Antwort. Es hängt von der Nutzungshäufigkeit, dem Reifentyp, der Gummimischung usw. ab. Wenn wir jedoch die ungefähre Lebensdauer berechnen müssten, könnte ein Biker, der regelmäßig unterwegs ist, die Lebensdauer seiner Reifen auf etwa zwei Jahre verlängern.