Die Räder sind ein essenzieller Bestandteil jedes Fahrrads und spielen eine Schlüsselrolle beim Fahren, bei der Sicherheit und der Leistung. Da sie der einzige Kontaktpunkt zum Boden sind, beeinflussen sie direkt die Stabilität, die Traktion und die Bremsfähigkeit.
Wenn du Rennrad fährst, sind die Räder der erste Punkt, der die Vibrationen des Asphalts aufnimmt und Veränderungen im Untergrund wahrnimmt, was sich auf den Komfort und die Effizienz des Tretens auswirkt. Bei Mountainbikes hingegen müssen die Räder Grip und Widerstand bieten, um unwegsames Gelände, technische Trails und anspruchsvolle Abfahrten zu meistern.
Aber die Wahl der richtigen Räder ist nicht nur eine Frage von Ästhetik, Leichtigkeit oder Felgenhöhe. Es gibt weitere Schlüsselfaktoren, die bestimmen, welches Modell optimal zu deinem Fahrstil passt, ohne dass du eine große Investition tätigen musst.
In diesem Leitfaden erklären wir dir, auf welche Eigenschaften du achten solltest, um die besten Räder für Rennräder auszuwählen.
Teile der Räder: Felgen, Speichen, Reifen, Naben und mehr
Bevor du dich auf die Suche nach Modellen verschiedener Marken machst, ist es ratsam, die Eigenschaften der einzelnen Teile des Rades genau zu kennen. Alle haben eine bestimmte Funktion und bestimmen das Fahrverhalten.
Felgen
Die Felge ist der Metallring des Rades, dessen Breite die Platzierung und auch das Verhalten des Reifens bestimmt. Je breiter, desto besser die Seitensteifigkeit und auch der Rollwiderstandskoeffizient. Das heißt, es gibt weniger Reibung mit dem Asphalt. Was das Felgenprofil betrifft, bestimmt die Breite der Seitenwand die Qualität des Bremsens, wenn Felgenbremsen verwendet werden. Und sowohl bei Scheibenbremsen als auch bei Felgenbremsen ist die aerodynamische Verbesserung bei höherem Profil nachgewiesen, besonders bei relativ hohen Geschwindigkeiten (über 30 km/h).
Reifen
Es nützt wenig, hochwertige Räder mit dem besten Design und Materialien zu haben, wenn anschließend ungeeignete Reifen mit geringer Pannensicherheit gewählt werden. Du solltest immer wissen, welche drei Arten von Rennradreifen es gibt:
Mit Schlauch (oder Clincher)
Das ist der klassische Reifen mit Schlauch, einfach zu montieren und zu demontieren, aber schwerer und weniger widerstandsfähig gegen Pannen.
Schlauchreifen
Der Schlauchreifen ist eine Art Reifen, der hauptsächlich im Wettkampfsport verwendet wird. Hier verschmelzen Reifen und Schlauch zu einem Stück, wodurch er leichter ist als der herkömmliche Reifen. Außerdem hält er den Luftverlust bei einer Panne besser zurück. Sie sind jedoch teurer und die Montage auf der Felge (sie werden mit einem Kleber befestigt) ist aufwendiger.
Tubeless
Tubeless ist eine Art Reifen, der im Mountainbike-Bereich sehr beliebt ist und auch auf der Straße immer mehr Anhänger findet. Sein Hauptvorteil ist, dass er keinen Schlauch benötigt. Er hat eine spezielle Form, die sich an die Felgenwände anlegt und im Inneren einen abgedichteten Hohlraum mit Dichtmilch bildet. Diese Flüssigkeit verschließt die Karkasse des Reifens bei einer Durchstichstelle, sodass keine Luft entweicht. Sie sind leichter als Clincher-Reifen, allerdings ist ihre Montage und Wartung etwas aufwändiger. Neben diesem Grundtyp solltest du auch auf die Reifenbreite achten: Der Standard liegt bei 25 mm. Viele Serienmodelle bieten jedoch bereits 28 mm oder 30 mm. Das bringt weitere Vorteile: Sie können mit niedrigerem Druck gefahren werden, verringern die Kontaktfläche zum Boden und optimieren so den Rollwiderstand. Wenn du mehr wissen möchtest, empfehlen wir dir diesen Beitrag über die Verwendung von Tubeless-Laufrädern auf der Straße.
Speichen
Die Speichen sind die großen Vergessenen und Unterschätzten im Kapitel Laufräder. Dennoch ist ihre Bedeutung enorm. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Grundstruktur jedes Laufrads, da sie die Felge mit der Nabe verbinden. Außerdem sind sie direkt am Endgewicht des Laufrads sowie an dessen lateraler und torsionaler Steifigkeit beteiligt. Sie bestimmen auch die Gesamtfestigkeit des Laufrads. Das am häufigsten verwendete Material für Speichen ist in den meisten Fällen Stahl mit Messingnippeln. Es gibt aber auch Modelle aus Aluminium und Titan, diese sind jedoch seltener. Ihre Anzahl pro Felge liegt bei Standardmodellen zwischen 28 und 32. Bei High-End- und Wettkampfmodellen sinkt sie auf 24, um Gewicht zu sparen.
Naben und Achsen
Die Naben und Achsen bilden das Rotationszentrum des Laufrads und die Verbindung mit dem Fahrradrahmen. Sie bestimmen ebenfalls sehr wichtige Eigenschaften des Laufrads wie Gewicht oder Fahrverhalten. Außerdem nehmen sie die Bremsscheibe auf und die Hinterradnabe dient als Träger für die Kassette, dank ihrer Verlängerung, dem sogenannten Freilaufkörper. Deshalb sind sie an grundlegenden Funktionen des Fahrrads wie Treten oder Bremsen beteiligt. In der Regel bestehen die Naben aus Aluminium und beherbergen eine Achse aus demselben Material, die entweder als klassische Schnellspannachse (QR) oder als Steckachse mit größerem Durchmesser (10 und 12 mm) und mehr Steifigkeit ausgeführt ist. Beim Kauf neuer Laufräder oder sogar eines kompletten Fahrrads empfehlen wir euch auch, auf die Art der Naben, die Kompatibilität des Freilaufs (für Shimano-, SRAM- oder Campagnolo-Schaltungen) und die Art der Lager im Inneren (Stahl oder Keramik) zu achten.
Lager
Sie befinden sich im Inneren der Nabe, sind kugelförmig und bestehen aus Stahl oder keramischen Materialien. Letzteres ist wichtig, um sie zu unterscheiden. Derzeit investieren viele Radfahrer in den Wechsel von Naben mit Keramiklagern sowie deren Laufbahnen oder Käfigen, die ebenfalls aus Keramik bestehen, um die Reibung und den Rollwiderstand zu verringern. Die meisten Studien zu diesem Thema beziffern die Leistungssteigerung des Laufrads im Vergleich zu Stahl auf 20 % bis 30 % sowie auf eine optimale Haltbarkeit. Allerdings sind sie ziemlich superior. Eine Nabe mit Keramiklagern kann im Vergleich zu einer aus Stahl doppelt oder dreimal so teuer sein. Aber dieser Aufpreis sinkt allmählich, da das Angebot an Modellen auf dem Markt immer größer wird.
Materialien: Carbon vs. Aluminium
Das Material der Felge ist ein weiterer entscheidender Aspekt bei der Wahl eines Laufrads. Carbon ist das Spitzenmaterial in dieser Disziplin, selbst für viele Hobbysportler. Sie sind leichter (bis zu 200 Gramm pro Felge im Vergleich zu einer aus Aluminium) und weisen eine höhere Steifigkeit auf. Dadurch sind sie beim Treten, Bremsen oder beim Halten einer bestimmten Durchschnittsgeschwindigkeit über längere Zeit effizienter. Aluminiumräder können für Straßenrad-Einsteiger die bessere Option sein. Oder für diejenigen, die entspannt Kilometer sammeln möchten, ohne ehrgeizigere Ziele zu verfolgen. Die durchschnittliche Preisersparnis eines Aluminium-Laufradpaars gegenüber einem aus Carbon liegt zwischen 600 und 700 Euro.
Felgenprofiltypen, welches ist für mich geeignet?
Profilfelgen sind im Straßenradsport im Trend und es gibt eine große Auswahl und Konkurrenz zwischen den Marken. Je höher das Profil oder die Seitenwand der Felge, desto besser ist die aerodynamische Leistung bei hohen Geschwindigkeiten (über 30 km/h). Allerdings steigt das Gewicht, da mehr Material verwendet wird. Ein niedrigeres Profil unter 40 mm bietet jedoch andere Vorteile, die mittlere oder hohe Profile nicht haben: weniger Gewicht, bessere Dämpfung und höhere Effizienz bei Seitenwind. Sie sind für Straßenradfahrer besonders zu empfehlen, wenn es bergauf oder bergab geht, auf langen Strecken oder bei rauem, schlechtem Asphalt.
Reifengröße: 700C oder 650B?
Ein weiterer Aspekt, der vielen Radfahrern entgeht, aber sehr wichtig ist: die Reifengröße bzw. der Außendurchmesser. Es gibt derzeit zwei genormte Größen: 700C, die am weitesten verbreitet ist, und 650B. Die Zahlen beziehen sich auf den gemessenen Außendurchmesser in Millimetern. 700C-Reifen sind bei mittleren und hohen Geschwindigkeiten stabiler und ihre Aufstandsfläche ist geringer. Das ist der am häufigsten verwendete Standard. 650B-Reifen sind in den letzten Jahren mit der Entwicklung von Endurance-Rennrädern im Aufschwung. , sowie im gravel. Es handelt sich um Räder mit geringerem Durchmesser, was schnellere Reaktionen und bessere Handhabung in Kurven oder technisch anspruchsvolleren Abschnitten bedeutet. Allerdings rollen sie weniger gut. Ihr Durchmesser entspricht etwa dem von 27,5” Mountainbike-Rädern.
Was sind TPI?
Der TPI ist ein technisches Merkmal des Reifens, das seine Haltbarkeit und Pannenresistenz bestimmt. Es basiert auf der Anzahl der Nylonfäden pro Quadratzoll (Threads Per Inch) der Karkasse. Wenn du also Wert auf Leistung und Leichtgewicht legst, solltest du einen Reifen mit hohem TPI wählen (mehr Fäden und weniger Gummi), superior bis 100. Wenn du hingegen einen langlebigen und widerstandsfähigen Reifen bevorzugst, wähle besser einen mit niedrigem TPI, etwa 60 TPI.
Der Rollwiderstandskoeffizient
Wir haben bereits über die Breite der Felge, des Reifens und auch über die Größe (Außendurchmesser) gesprochen. Alle diese Werte beeinflussen den Rollwiderstandskoeffizienten des Rades. Er wird durch die Aufstandsfläche oder Kontaktfläche des Reifens mit dem Asphalt bestimmt, die umso kleiner ist, je breiter und größer der Durchmesser des Reifens ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein breiterer Reifen immer effizienter ist. Er hat auch einen höheren Luftwiderstand und erhöht das Gewicht des Fahrrads. Überlege dir daher, ob du mehr Komfort, Haltbarkeit und Effizienz beim Fahren (breite Reifen) oder weniger Gewicht, mehr Aerodynamik, aber höheren Verschleiß (schmaler Reifen) bevorzugst.
Empfohlene Marken und Hersteller
Zum Abschluss dieses umfassenden Leitfadens zu Rennradlaufrädern stellen wir eine Auswahl der wichtigsten Referenzmarken auf dem Markt für Rennradlaufräder vor.
Mavic
Mavic stellt seit Jahrzehnten Rennradlaufräder her. Das Unternehmen bietet eine breite Produktpalette, sowohl aus Carbon als auch Aluminium, Kompatibilität mit allen Gruppen auf dem Markt (Shimano, SRAM, Campagnolo) und ein bewährtes Hochleistungsangebot bei den wichtigsten Rennen der Welt. Besonders hervorzuheben sind die Carbonmodelle Cosmic und die Aluminiumräder Ksyrium.
Zipp
Zipp ist die Laufradmarke von SRAM und bietet eine breite Palette an Modellen für Straße und Triathlon. Allerdings liegt der Fokus etwas mehr auf Hochleistung und das Angebot an Aluminiumrädern ist begrenzter, ebenso wie die Kompatibilität mit anderen Gruppen als SRAM. Besonders hervorzuheben sind die Hochleistungsserie 404 und die Endurance/Gran Fondo Serie 303. Außerdem bietet Zipp eigene Reifenmodelle an.
Campagnolo
Neben Rennradgruppen zeichnet sich die italienische Marke durch ihre Hochleistungsräder aus. Es gibt 7 Hauptmodelle aus Carbon oder Aluminium und alle Arten von Felgenprofilen. Als Carbonmodell sind die Bora zu erwähnen, während wir im Aluminiumsegment die Scirocco oder Shamal empfehlen.
Corima
Corima ist eine Marke, die sich auf Hochleistungs-Carbonlaufräder spezialisiert hat. Sie ist die Wahl mehrerer aktueller UCI World Tour Teams. Das Angebot ist nach Felgenprofilen und auch nach Kompatibilität mit Scheiben- oder Felgenbremsen gegliedert. Es handelt sich um elitärere und teurere Räder, aber von hoher Qualität.
Shimano
Wir konnten den weltweit führenden Komponentenhersteller nicht außer Acht lassen. Jede seiner Schaltgruppen (Dura-Ace, Ultegra, 105 usw.) hat ihren eigenen Laufradsatz. Sie werden in zahlreichen Ausführungen (hohe, mittlere und niedrige Felgenprofile) und Materialien (Carbon und Aluminium) angeboten. Dennoch weisen sie ähnliche Einschränkungen wie Zipp auf, was den Freilaufkörper der Kassette und auch die Montage der Bremsscheibe (Shimano Center Lock) betrifft, wobei der eigene Markenstandard bevorzugt wird.