Technologische Trends im Bereich der Mountainbikes

Tendencias tecnológicas en el segmento de las bicis de montaña

Die Fahrradbranche entwickelt sich ständig weiter. Heute mehr denn je spielt Technologie eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung innovativer Lösungen, die es ermöglichen, unsere Leidenschaft für das Radfahren noch mehr zu genießen. Dies ist besonders im Bereich der Mountainbikes, bemerkbar, wo Verbesserungen bei Federung, Antrieb und Materialien das Erlebnis der Fahrer grundlegend verändert haben.

Aber entsprechen diese Fortschritte wirklich den Bedürfnissen der Radfahrer oder sind sie Teil einer Strategie, um den Verkauf neuer Mountainbikes und Rennräder anzukurbeln? Es ist eine Debatte, die lebendiger ist als je zuvor. Tatsache ist, dass der Fortschritt unbestreitbar und spannend ist.

Im Folgenden analysieren wir einige der Trends, die die Zukunft des Radsports bestimmen könnten. Einige sind bereits Realität, während andere auf fundierten Prognosen beruhen. Wie glaubst du, wird sich die Welt der Mountainbikes und Rennräder in den nächsten Jahren entwickeln? 🚴‍♂️🔮

Wachstum des Segments der leichten E-Bikes

Das Wachstum dieses Segments ist unaufhaltsam. Die E-Bikes sind besonders im MTB-Bereich etabliert. Und gerade die Welt der E-Mountainbikes könnte uns kurzfristig die meisten Neuheiten bescheren. Mit ihrem Aufkommen begann ein carrera Wettlauf, um stärkere Motoren und Batterien mit immer größerer Reichweite zu entwickeln. Die Marken haben enorme Fortschritte bei der Entwicklung leistungsstarker E-Bikes mit guter Reichweite gemacht. Aber der Markt verändert sich, und heute sind viele Biker bereit, auf etwas elektrische Unterstützung zu verzichten, um ein agileres und wendigeres Bike zu erhalten, das ein ähnliches Fahrgefühl wie ein herkömmliches Modell vermittelt: Wir sprechen von leichten E-MTBs. Das sind Fahrräder mit einem moderateren Unterstützungsniveau und einer erheblichen Gewichtsersparnis. Ihre 15 oder 16 kg liegen nicht weit entfernt von Enduro-Modellen von vor einigen Jahren. Specialized war eine der Pioniermarken mit der Einführung des Turbo Levo SL im Jahr 2020. Nach und nach kamen weitere Referenzmodelle zum Segment der leichten E-Bikes hinzu: die EX-e von Trek, die Orbea Rise, die Scott Lumen eRide, und andere. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Marken das Gleichgewicht zwischen Leistung, Gewicht und Akkulaufzeit finden. Was wird besser sein? Ein sehr leichtes Fahrrad mit minimaler Leistung? Lieber ein leichtes Fahrrad mit voller Leistung, das den Akku schneller verbraucht? Oder vielleicht ein mittelgewichtiges Bike, das Leistung und Reichweite ausbalanciert?

Etablierung der Mullet-Bikes


Vor bereits 30 Jahren hat Cannondale und Trek überraschten den Markt mit unterschiedlich großen Laufrädern vorne und hinten an ihren MTB-Bikes. Damals setzte sich das Konzept nicht durch: Vielleicht war es noch nicht an der Zeit oder der Größenunterschied zwischen 29’’ und 26’’ war zu abrupt. Doch in den letzten Jahren hat sich alles geändert. Fahrräder mit gemischten Laufradgrößen (Mullet) gewinnen immer mehr Anhänger, besonders in den Disziplinen Downhill und Enduro. Doch der Trend beginnt sich nun auch im Segment des trail zu etablieren und scheint einer der aufkommenden Strömungen in naher und mittlerer Zukunft zu werden. Die übliche Mullet-Konfiguration ist ein 29’’-Rad vorne und ein 27,5’’-Rad hinten. Theoretisch rollt ein größeres Rad leichter über Hindernisse, während kleinere Räder besser für wendige Kurven geeignet sind. Außerdem erlaubt ein kleinerer Reifen, das Gewicht des Fahrers hinter den Sattel zu verlagern, was bei steilen Abfahrten ein Sicherheitsplus darstellt. Wenn Marktführer wie Santa Cruz das Mullet-Konzept übernehmen, ist das ein Zeichen dafür, dass es die Gunst der Biker gewonnen hat und auch in Zukunft weiterhin Trends setzen wird.

Elektronische Federungen

Sistema
Wir erleben eine Zunahme elektronischer Geräte, die bei Mountainbike-Federungen zum Einsatz kommen. Alles deutet darauf hin, dass dieser Trend anhalten wird. Vor einigen Jahren brachte Fox sein Live Valve-System auf den Markt, das in der Lage ist, die Federung des Fahrrads elektronisch an wechselndes Gelände anzupassen. Mithilfe mehrerer Sensoren wird die Dämpfung blockiert, um die Pedaleffizienz auf günstigem Terrain zu erhöhen, und öffnet sich, wenn Stöße erkannt werden. So kann sich der Biker (theoretisch) um das System nicht mehr kümmern. Die Elektronik übernimmt die Arbeit. RockShox reagierte mit seinem kabellosen Flight Attendant-System. Bislang sind elektronische Federungen für die breite Öffentlichkeit aufgrund ihres hohen Preises nicht zugänglich. Im extremen MTB-Wettkampfsport wird die Telemetrie heute mehr denn je zur Einstellung der Federung eingesetzt. Ein gutes Beispiel ist das MIND-System von Mondraker, das eine Anpassung je nach Fahrstil oder technischen Fähigkeiten sowie ein Echtzeit-Monitoring ermöglicht. Es wurde 2021 eingeführt und ist in mehreren Modellen der Marke enthalten, auch im Modell trail Raze. Daher gibt es Gründe zu glauben, dass der Wettbewerb diese Technologie übernehmen und weiterentwickeln wird. Mit der Zeit werden die Preise sinken, günstigere Versionen werden erscheinen und ehe wir uns versehen, werden elektronische Gabeln und Dämpfer in Mittelklasse-Bikes zum Standard gehören.

Stauraum

SWAT Door Gerät von Specialized.
Die Aufbewahrungslösungen an einem Mountainbike waren selten, sagen wir mal, elegant. Doch die Marken haben sich weiterentwickelt und suchen nach Aufbewahrungslösungen, die die Harmonie ihrer Fahrräder nicht stören. Specialized war vor einem Jahrzehnt ein Pionier mit dem Design seines SWAT-Systems (Abkürzung für Storage, Water, Air und Tools), das an seinem Modell trail Stumpjumper montiert wurde. Das sogenannte SWAT Door-Gerät bietet eine integrierte Aufbewahrungslösung im Unterrohr, die sich unter dem vorderen Flaschenhalter verbirgt. Mit einem einfachen Drücken und Ziehen erhält man Zugang zu einem Hohlraum für Gegenstände, ohne den Rahmen oder den Fahrkomfort zu beeinträchtigen. Ein idealer Platz, um ein Multitool und ein oder zwei Ersatzteile zu transportieren. Heute bieten viele Marken diese Option an. Der Trend geht dahin, das Nötigste mitzuführen, ohne von einem Rucksack oder einer Hüfttasche abhängig zu sein. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend kurzfristig noch weiter festigt. Komfort geht vor.

Längere und dickere Teleskopsattelstützen

Radfahrer stellt Sattel ein
Ohne Zweifel ist einer der aufkommenden Trends im MTB-Bereich der größere Durchmesser der Teleskopsattelstützen: 34 mm. Dieser Anstieg hängt eng mit dem Trend zusammen, Sattelstützen mit mehr Hub zu verbauen. Vor ein paar Jahren galten 150 mm bereits als sehr lang, was im Vergleich zu einigen Modellen mit 240 mm auf dem Markt nichts ist. Je höher also die Sattelstütze reicht, desto größer ist der Bedarf an Steifigkeit: für die Leistung und für die Haltbarkeit des Materials. Eine der Lösungen besteht darin, den Durchmesser der Sattelstütze zu erhöhen. Andernfalls treten Probleme wie unerwünschtes Knarzen oder unerwartete Bewegungen des Systems auf. In jedem Fall ist es unwahrscheinlich, dass sich die 34 mm bei allen Fahrrädern durchsetzen. Bei Sattelstützen mit moderatem Hub ergibt es vielleicht keinen Sinn, aber möglicherweise schon bei großen Fahrern. Es könnte sein, dass zwei Standards je nach Bedarf nebeneinander existieren. Das werden wir auch sehen.

Immer mehr Integration

Die interne Verkabelung ist ein Trend, der vor mehr als einem Jahrzehnt in der MTB-Welt entstanden ist. Seitdem ist die Kabelführung immer komplizierter geworden. Es gibt immer mehr Kabel, die versteckt werden müssen, was die Arbeit auf mechanischer Ebene erschwert. Und als ob das nicht genug wäre, bringt der Boom der E-Bikes zusätzliche Verbindungen mit sich, die die Arbeiten noch weiter erschweren. Aber die Nachfrage bestimmt, dass die Ästhetik zählt – und das immer mehr. Sicherlich ergibt das Verstecken der Kabel im Rahmenrohr ein super aufgeräumtes Fahrrad. Das Fahrrad lässt sich leichter reinigen, der Lack wird durch die Bewegung der Kabel nicht zerkratzt und die Möglichkeit, dass sich Kabel irgendwo verhaken, verschwindet. So sehen es die Marken. Modelle wie das Scott Genius oder das Merida One Forty, um nur ein paar Beispiele zu nennen, leisten hier eine spektakuläre Integrationsarbeit. Im Streben nach noch mehr Integration ist es wichtig, die Arbeit zu betonen, die geleistet wurde, um andere Elemente zu verbergen, die die Linienharmonie stören – nicht nur die Kabel. So verstecken zum Beispiel sowohl das Scott Spark als auch das Cannondale Jekyll ihre hinteren Dämpfer perfekt im Unterrohr.

Proportionale Kettenstreben

In den letzten Jahren hat sich der Reach von Mountainbikes vergrößert, wobei stets die Spannweite des Fahrers berücksichtigt wurde. Folglich mussten sich die vorderen Dreiecke anpassen. Heute sind sie ebenfalls größer. Allerdings ist dies nicht bei allen hinteren Dreiecken der Fall. Es gibt immer noch häufig nur eine Einheitsgröße. In letzter Zeit beginnt sich dieser Trend zu ändern, und es ist zu erwarten, dass er sich in den kommenden Jahren verstärken wird. Eines der jüngsten Beispiele ist die Einführung des neuen Modells Cannondale Jekyll im Jahr 2022, das mit seiner Proportional Response Geometry auf den Markt kam. Ziel war es, ein Fahrrad zu entwerfen, bei dem die Haltung des Fahrers immer zwischen beiden Rädern zentriert ist. Ähnliches lässt sich über Santa Cruz sagen, das sich entschied, proportionale Kettenstreben für jede Größe in seinen Modellen Tallboy, Megatower und Hightower zu verbauen, sowie spezifische Sitzrohrwinkel für Fahrer mit größerer Spannweite zu konfigurieren. Obwohl viele Fahrradhersteller auf proportionale Kettenstreben umgestiegen sind, verwenden viele noch immer dieselbe Größe für alle Rahmengrößen. Wir hoffen, dass noch mehr Hersteller den Wechsel vollziehen, wenn sich der Trend weiter durchsetzt.

Abschied vom Down Country?

Down Country war eine Bezeichnung für eine angebliche Zwischenkategorie zwischen dem XC und dem trail Insbesondere nach der Einführung von 120-mm-Federungen an Cross-Country-Bikes, wo zuvor 100 mm Standard waren. Sagen wir, es war eine Art Übergangsphase, die bis heute noch nicht vollständig gelöst ist. Tatsächlich hat sich der Markt weiterentwickelt und 120-mm-Federungen werden bereits von einigen Marken in ihren XC-Baureihen übernommen. Dies liegt am Design der Rahmen, die speziell für diesen Federweg konstruiert wurden, aber dennoch die typische Geometrie eines Cross-Country-Bikes beibehalten. Erinnern wir uns daran, dass in dieser Kategorie bis vor Kurzem die 120 mm in Rahmen verbaut wurden, die eigentlich für die üblichen 100 mm konzipiert waren. Das veränderte die Geometrie und das Fahrverhalten des Fahrrads. Im Jahr 2021 kam es zu einem Wendepunkt, als einige Marken die Herausforderung annahmen, Serienmodelle im Cross-Country-Bereich mit der einzigen Option von 120 mm zu produzieren. Scott (Spark) und Orbea (Oiz) sind in dieser Hinsicht die kühnsten Beispiele. Das kann uns zu der Frage führen, ob wir dem Anfang vom Ende einer Kategorie beiwohnen, die sich im MTB-Bereich nie wirklich als Standard etablieren konnte.