Das korrekte Funktionieren von Scheibenbremsen hängt vom guten Zustand der Bremsbeläge ab. Ein grundlegendes Bauteil des Systems, das Verschleiß erleidet und regelmäßig gewechselt werden muss. Wir empfehlen dir, die auf dem Markt erhältlichen Belagtypen, deren Zusammensetzung und Materialien sowie deren Wartung kennenzulernen ... All diese Aspekte sind notwendig, um ein perfektes Bremsverhalten zu gewährleisten.
Bremsbeläge: Aufbau und Funktion
Die Beläge sind kleine Teile aus Metall oder organischen Verbindungen, die in den Bremssattel eingesetzt werden, jeweils eines auf jeder Seite der Scheibe. Sie werden mit einer kleinen Metallhalterung befestigt. Die Beläge dienen als Reibelement zwischen dem Bremssattel und der Oberfläche der Scheibe. Sie ermöglichen eine kraftvolle, progressive Bremsung ohne Blockieren. Ein Bremsbelag besteht aus drei deutlich unterscheidbaren Teilen:
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Halterung. Dies ist der Metallteil, der aus Stahl, Aluminium, Titan oder keramischem Material bestehen kann (letzteres leitet die Wärme des Belagmaterials besser ab). Sie dient als Basis zum Verkleben des Belags.
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Belag. Das ist der Teil, der durch die Kolben des Bremssattels auf die Scheibenoberfläche gedrückt wird, um die Bewegung des Rades zu verringern oder zu stoppen. Es handelt sich um eine wenige Millimeter dicke Schicht, deren Material die Art des Bremsverhaltens (mehr moduliert oder abrupt) und den Verschleiß des Belags bestimmt.
- Feder. Das ist ein kleines Metallteil, das das Belagpaar auf beiden Seiten der Scheibe verbindet. Sie hält die Beläge im Sattel auseinander und erleichtert deren Entnahme, um den Verschleiß zu prüfen oder sie durch neue zu ersetzen.
Außerdem gibt es spezielle Modelle mit Metallkühlrippen, meist aus Aluminium. Diese Einsätze verhindern ein Überhitzen der Beläge und sorgen dafür, dass die Bremsleistung auch bei intensiver Nutzung nicht nachlässt.
Woraus bestehen die Beläge? Belagtypen
Es gibt keinen universellen Standard hinsichtlich der Zusammensetzung der Beläge. Bremsenhersteller (Shimano, SRAM, Campagnolo, Magura, Hayes usw.) bieten sie aus verschiedenen Materialien an, die bestimmte Bremseigenschaften verbessern oder den Verschleiß durch Reibung verzögern. Wir können die Bremsbeläge für Fahrrad-Scheibenbremsen nach ihrer Lebensdauer klassifizieren:
Kurzlebig / organisch
Sie werden aus organischen Verbindungen wie Graphit oder Aramid sowie weiteren anorganischen Stoffen (Kohlenstoff oder Glasfaser) hergestellt, wobei sie allgemein als organische oder Harzbeläge bekannt sind. Ihre Oberfläche ist weich und wenig dicht, was eine kraftvolle und modulierte Bremsung ermöglicht und sie zudem recht leise macht. Allerdings verschleißen sie schneller als Beläge aus anderen Materialien. Sie sind die günstigsten.
Langlebig / metallisch
Bekannt als Metall- oder Sinterbeläge. Bei ihrer Herstellung werden Metalle wie Kupfer, Zink oder Eisen verwendet, die durch Hitze verdichtet werden. Das Ergebnis ist ein dichterer, härterer Belag, der höheren Temperaturen besser standhält. Ihr Verschleiß ist geringer und sie halten länger. Allerdings ist das Bremsverhalten nicht so präzise und progressiv wie bei organischen Belägen.
Halbmetallisch
Organisch und metallisch: Das sind die Hauptkategorien, die die auf dem Markt erhältlichen Bremsbeläge kennzeichnen. Es gibt jedoch spezielle Modelle, die Elemente und Materialien beider Typen kombinieren. Das Ziel ist es, Mischbeläge für wechselnde Bedingungen zu erhalten.
📺 In diesem Video findest du gute Informationen über Bremsbeläge.
Häufig gestellte Fragen zu Bremsbelägen
Da es sich um ein regelmäßig auszutauschendes Teil am Fahrrad handelt, tauchen häufig Fragen zu Austausch, Verschleiß, Wartung usw. auf.
Wie lange hält ein Bremsbelag?
Die Bremsbeläge von Fahrradscheibenbremsen haben eine ungefähre Lebensdauer von 6 bis 12 Monaten. Das hängt jedoch ganz von der Nutzung des Fahrers und der Montage des Fahrrads ab. Einflussfaktoren sind die Art der Bremse, das Material der Beläge, die Häufigkeit der Bremsnutzung usw.
Wie oft sollte man die Bremsbeläge wechseln?
Wenn du häufig fährst, empfehlen wir eine jährliche Überprüfung der Bremsen deines Fahrrads. Dabei kannst du auch die Beläge wechseln. In anspruchsvollen Disziplinen wie MTB
in ihren verschiedenen Ausführungen sollte das Wechselintervall auf sechs Monate verkürzt werden. Besonders, wenn du Enduro
oder Downhill
fährst.
Woran erkennt man, dass ein Bremsbelag abgenutzt ist?
Quietschende Geräusche beim Bremsen sind das deutlichste Anzeichen für einen abgenutzten oder verunreinigten Belag. Der Verlust von Gefühl oder Bremskraft kann ebenfalls auf Verschleiß hinweisen, was einen Wechsel nötig macht, um Schäden an der Bremsscheibe zu vermeiden.
Wie prüft man den Verschleiß?
Man muss die Dicke des Belags überprüfen und sie gegebenenfalls mit einem Lineal oder Messschieber messen, nachdem das Belagpaar entfernt wurde. Ist sie unter 1 mm oder zeigt die Oberfläche ungleichmäßigen Verschleiß, müssen sie ersetzt werden.
Wenn die Belagdicke unter 1 mm liegt oder der Verschleiß ungleichmäßig ist, solltest du über einen Wechsel der Beläge nachdenken.
Es sollte sowohl der Verschleiß des Belags (Dicke des Materials) als auch die Sauberkeit der Oberfläche überprüft werden. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Oberfläche nicht verschmutzt ist, z. B. durch Fett, Bremsflüssigkeit usw. Ist dies der Fall, ist der Belag kontaminiert. Ist die Verschmutzung nicht zu stark, kann er mit Wasser, Alkohol und leichtem Schleifen gereinigt werden. Ein Wechsel ist dann nicht zwingend, aber empfehlenswert.
Wie viel kosten sie?
Die Beläge für Scheibenbremsen
sie sind im Vergleich zu anderen Fahrradteilen nicht teuer. Ab 10 Euro kannst du ein Paar pro Bremse kaufen, das du zu Hause selbst austauschen kannst. Wenn du dich entscheidest, eine spezialisierte Werkstatt aufzusuchen, kann der Austausch etwa 40 Euro kosten.
Wie hält man sie in gutem Zustand?
Ein paar einfache Tipps zur Nutzung und Wartung ermöglichen es dir, die Lebensdauer deiner Bremsbeläge zu verlängern. Antizipiere Kurven und Hindernisse, um im richtigen Moment zu bremsen. Höre rechtzeitig auf zu treten, um dann gezielt die Bremse zu betätigen. Vermeide Drifts oder zu spätes Bremsen. Du kannst die Lebensdauer der Beläge verlängern, indem du abruptes Bremsen vermeidest und die Bremssättel regelmäßig reinigst. Außerdem empfiehlt es sich, die Bremssättel einmal im Monat oder nach einer Ausfahrt bei Regen, Schlamm oder viel Staub zu reinigen. Entferne dazu zuerst die Beläge und reinige das Innere mit Wasser und Seife oder mit einem speziellen Bremsenreiniger. Trockne alles gut mit einem Tuch ab und schmiere anschließend die Kolben mit demselben Mineralöl oder Hydraulikflüssigkeit, die verwendet wird.
Welche Art von Belägen sollte man wählen?
Kaufe ich organische Beläge? Oder doch besser metallische Beläge? Das ist eine wiederkehrende Frage vieler Radfahrer. Um die Wahl zu erleichtern, solltest du berücksichtigen, wie du die Bremse benutzt – je nach deinem Stil und dem Gelände, auf dem du unterwegs bist. Zum Beispiel: Wenn du gerne Pässe hoch- und runterfährst und lange Ausfahrten auf der Straße machst, sind metallische Beläge aufgrund ihrer Haltbarkeit und Hitzebeständigkeit sinnvoller als organische. Für flachere oder kürzere Strecken bieten organische Beläge eine gute Bremsleistung und der Verschleiß fällt weniger auf. Ähnliches gilt fürs MTB. Organische Beläge eignen sich eher für kurze Ausfahrten oder rollende Strecken wie im Cross Country
. Metallische Beläge hingegen sind typisch für radikalere Disziplinen wie Enduro.
In jedem Fall ist das eher ein Trend als eine feste Regel. Wenn du viel bremst, kann die Montage von metallischen Belägen an deinem XC-Bike eine sehr gute Entscheidung sein. Nicht zuletzt solltest du die Kompatibilität der Beläge mit deinem Bremsmodell nicht vergessen. Hierbei spielen die Form und Größe der Beläge eine Rolle. Zum Beispiel: Bei einem MTB oder einem E-Bike
benötigen Vier-Kolben-Bremssättel spezielle Beläge mit größerer Oberfläche. Bei Rennrädern
und sogar im XC sind die Beläge etwas kompakter.